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Dieser Beitrag wurde verfasst von ASMC-Ambassador und Fotograf Fips Neukamm.
Staub liegt auf dem Waldboden, das ausgetrocknete Moos knackt und knistert unter jedem Schritt. Die Sonne kämpft sich durch die Kiefernkronen, es ist Mitte Mai und die Luft in Brandenburg ist überraschend mild für die Jahreszeit. 15 Grad, mal Sonne, mal graues Gewölk. Vier Leute, ein Ziel: Lernen, wie man Leben rettet – auch wenn man gerade im Biwak steckt, irgendwo abseits von Wegen, Handyempfang oder Hilfe.
Der Kursleiter heißt Chris. Seit 23 Jahren in der Medizin, die letzten 12 davon ausschließlich in der Notfallversorgung. Auslandserfahrung, Krankenhaus, Rettungsdienst – was ihn ausmacht: sein Herz schlägt für die Situation im großen Draußen. Bushcraft, Urban Exploration, LPs. Als er B.L.E.E.D.-Survival gründete, wollte er zwei Welten zusammenbringen: moderne Notfallmedizin und raues Outdoorleben. Blut stillen zwischen Bäumen, Leben retten ohne Klinikflur, Orientierung ohne Google Maps. Nicht weil's cool ist, sondern notwendig.
Der Tag beginnt ruhig. Nach kurzer Vorstellungsrunde stehen wir mitten im Kiefernwald, jeder mit Tourniquet, Rettungsdecke und Israeli-Bandage im Rucksack. Chris' Worte sind direkt: „Die ersten Minuten entscheiden – nicht, ob du einen Notruf absetzt, sondern ob du verblutest oder lebst.“
Was folgt, ist keine sterile Schulung. Kein Beamer, keine Flipcharts. Stattdessen: „Stell dir vor, dein Kumpel hackt sich aus Versehen mit der Machete in den Oberschenkel. Du bist zwei Stunden vom nächsten Forstweg entfernt. Was tust du?“ Theorie wird zur Übung. Und Übung zur Routine.
Wir legen Druckverbände an, stoppen simulierte arterielle Blutungen mit Tourniquets, versorgen Kopf- und Thoraxverletzungen mit improvisierten Mitteln. Es geht ums Tun, nicht ums Reden.
Das MARCH-Schema (Massive bleeding, Airway, Respiration, Circulation, Hypothermia) wird zur Orientierung: Wie setze ich Prioritäten, wenn ich plötzlich der Einzige bin, der helfen kann? Chris demonstriert, erklärt, lässt Fehler zu. „Nur wer Fehler macht, merkt sich, wie es besser geht.“
Die Teilnehmer wirken konzentriert, manchmal still. Nicht aus Unsicherheit – sondern aus Respekt vor der Materie. Es geht hier nicht um Erste-Hilfe für die Führerscheinprüfung. Sondern um das, was man tut, wenn rechtzeitig keine Hilfe mehr kommt. Und die Situation wirkt nach einer Weile, auch wenn sie nachgestellt ist, verdammt echt.
15 Grad im Schatten - mild, aber nicht nach deutlichem Blutverlust. Chris zeigt, wie man einen Unterkühlten schützt – mit einem Biwaksack, einer Aludecke, einem improvisierten Shelter. Es geht nicht nur ums „warm einpacken“, sondern ums strategische Denken: Windrichtung, Unterlage, Isolation von unten. Wer unterkühlt ist, hat verwundet weniger Zeit.
Wir bauen kleine Lager mit Notmitteln: Plane, Paracord, Tarp, Rinde. Auch unter erschwerten Bedingungen. Einmal reißt das Seil, einmal fliegt die Plane weg – alles Teil des Plans. „Wird nicht schön, aber funktionieren.“
Schienen, Schultern, Schleifen, Frakturen an Armen und Beinen – häufig beim Wandern, beim Sturz am Hang. Chris bringt uns bei, wie man mit Isomatte, Trekkingstock und Gurt improvisierte Schienen baut. Fixiert wird mit Dreiecktüchern und Mut. Wie man mit einem Splint schient, lernen wir auch - und der Großteil von uns hätte sich direkt einen bestellt, wenn wir Empfang gehabt hätten.
Dann: Transport. Wenn einer nicht mehr laufen kann, bleibt man entweder bei ihm – oder trägt ihn. Klingt einfach. Ist es nicht. Bergetuch oder improvisierter Patiententransport mit Tragegriffen, Ästen, Planen – hier wird aus Muskelkraft ein Faktor fürs Überleben.
Kompasse, Karten, Sonnenstand – keine Raketenwissenschaft, aber in Panik schwer anzuwenden. Zwischen Bandagen und Tourniquets lernen wir, wie man im Gelände grob die Richtung hält, Landmarken erkennt und einfache Rückwege plant.
Weil man nie weiß, wann es ernst wird. Vielleicht fällt jemand beim Wandern, vielleicht stürzt ein Baum, vielleicht rutscht man mit dem Messer ab. Wer dann handeln kann, hat mehr als Wissen – er hat Werkzeug. Und Mut.
Vier Teilnehmer, ein Wochenende, viele Geschichten. Die Bilder, die ich gemacht habe, zeigen keine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man Leben rettet. Aber sie zeigen, wie es aussehen kann: das konzentrierte Gesicht beim Anlegen eines Tourniquets. Die Hände, die zittern, als man sich ins Gedächtnis ruft, dass Fehler tödlich enden können. Den Moment, in dem ein improvisiertes Shelter tatsächlich steht – und die Gruppe merkt, dass es nicht auf Stil ankommt, sondern auf Schutz. Hier geht es nicht um tacti-coole Medics, sondern darum, im Zweifel ein Leben zu erhalten.
B.L.E.E.D.-Survival ist kein Bushcraftkurs mit ein bisschen Sanikram. Es ist Medizin, draußen, echt – und verdammt wichtig.
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